Darum haben wir Safe Nest ins Leben gerufen

Schwangerschaft und Geburt sind eine bedeutende und oft kräftezehrende Zeit im Leben einer Frau. Werdende Mütter stehen gesetzlich und auch gesellschaftlich unter einem besonderen Schutz. Schließlich gilt es bestmögliche Voraussetzungen für den Start des neuen Lebens zu schaffen.
Aber was, wenn diese Lebensphase während oder kurz nach einer Flucht eintritt?

Geflüchtete Frauen haben in der Regel viele Risiken auf sich genommen um einer untragbaren Lebensrealität zu entkommen.
Neben Krieg, Elend und Perspektivlosigkeit waren ihre Fluchtgründe oftmals frauenspezifische Gründe wie sexualisierte Gewalt, sexuelle Folter, Genitalverstümmelungen oder kriegsbedingte Massenvergewaltigungen.

Nicht wenige geflüchtete Frauen haben auch auf der gefährlichen Route zusätzlich körperliche oder sexuelle Gewalt erfahren müssen.

Sie sind erschöpft von den Strapazen und sowohl ihre körperliche als auch ihre psychische Gesundheit ist hoch belastet.

In Deutschland angekommen bräuchten diese Frauen und ihre Kinder einen sicheren Ort um zur Ruhe zu kommen und sich von den traumatischen Ereignissen der lebensgefährlichen Flucht zu erholen. Stattdessen werden sie in Erstaufnahmeeinrichtungen in Mehrbettzimmern mit bis zu 16 Personen untergebracht.
Oft können oder dürfen sie ihre Türen nicht abschließen und haben meist niemanden dem sie sich mit ihren Problemen anvertrauen können und der ihre Sprache spricht.
Sie müssen sich die Unterkunft mit Männern aller möglichen Nationalitäten teilen, Minderheiten werden unterdrückt und Feindschaften fortgeführt.
In diesen Unterkünften gibt es keine Privatsphäre und kaum Schutz vor erneuten Übergriffen.

Hinzu kommt, dass die Situation der geflüchteten Frauen von vielen Unsicherheiten geprägt ist:
Um bleiben zu können, müssen sie ein kompliziertes Asylverfahren durchlaufen.
Bis zum Zeitpunkt der Anhörung kann es Monate oder sogar bis zu zwei Jahren dauern.
In dieser Zeit haben die Frauen keinen Zugang zu Deutsch- oder Integrationskursen, sie dürfen nicht arbeiten und sich keine eigene Wohnung suchen.
Die Kinder bekommen meist keinen Kita oder Schulplatz.

Die Frauen sind also in der sowieso schon kräftezehrenden Zeit rund um die Schwangerschaft und Geburt, ihrer traumatischen meist extrem gewaltvollen Vergangenheit und ihrem Trauma der Entwurzlung und Heimatlosigkeit zusätzlich der Extrembelastung einer Massenunterkunft und der langen Zeit in Angst vor einer Abschiebung ausgesetzt.

Sich unter diesen Umständen auf eine Geburt vorzubereiten oder den bereits vorhandenen Kindern die nötige Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, ist kaum zu bewältigen.

Um die Frauen und ihre geborenen und ungeborenen Babys in dieser sensiblen Zeit zu unterstützen gründete die Amali-Foundation in Kooperation mit Flamingo e.V. das Projekt Safe Nest

So lief das Safe Nest Projekt